Vallemont, P(ierre Le Lorrain) de
Curiositez de la nature et de l'art sur la végétation, ou l'agriculture, et le jardinage dans leur perfection: où l'on voit le secret de la multiplication du Blé, & les moyens d'augmenter considérablement le Revenu des Biens de la Campagne. De nouvelles découvertes pour grossir, multiplier, & embellir les fleurs & les fruits. Nouv. Édition revué, corrigée & augmentée. Tome 1
Bruxelles, Jean Leonard, 1723
Bemerkungen: Band 1 von 2. Wahrscheinlich die 4. Auflage einer erstmals 1705 unter diesem Titel erschienenen Schrift; wohl eine Umarbeitung des ebenfalls von Vallemont redigierten Reiseberichtes „Curiositez de la natur apportées dans deux voyages des Indes occidentales et orientales faits par le sieur Biron“ von 1703. Enthält außer botanischen und gartenkundlichen Beobachtungen, zahlreiche magisch-alchemistische Informationen, so über Sympathie und Antipathie der Pflanzen, metallische und künstliche Vegetation, pflanzliche Palingenesie etc. mit entsprechenden interessanten Kupfertafeln. Das Werk erhielt in Frankreich wie im europäischen Ausland eine Vielzahl von Auflagen; bekannt sind eine 2. Auflage von 1710, eine 3. von 1715, eine 4. von 1723 und eine weitere von 1753. In Deutschland erschien die erste Auflage 1708 bei Beßler und Aschenburg. Pierre Le Lorrain, bekannt als der Abbé de Vallemont (geboren am 10. September 1649), war in der exakten Naturbeobachtung sowohl als Physiker wie auch als Numismatiker in seiner Zeit berühmt; er veröffentlichte eine Reihe von Schriften, in denen er merkwürdige Beobachtungen aus der Natur, (Al)Chemie und dem Garten- und Landschaftsbau nachging, um den agrikulturellen Fortschritt seiner Zeit zu befeuern. Dem kirchlichen Stand angehörend kam er als Doktor der Theologie von Rouen aus nach Paris, wo er als Lehrer am Collège Cardinal Lemoine die Erziehung und Bildung des Marquis de Dangeau und des Sohnes von M. Poilart, einem damaligen Parlamentsmitglied, übernahm. Von dort aus folgte er seinen Schülern nach Versailles, wo er sich nach eigenen Angaben ca. 10 Jahre aufhielt. Bei seinen Naturkenntnissen spielte deshalb auch der Park von Versailles, insbesondere der „potager du Roi“, eine besondere Rolle; er gibt an, dass ein Großteil seiner Kenntnisse aus Gesprächen mit dem Gartenarchitekten des Königs gewonnen sind, „Monsieur de la Quintinie, le plus experimenté jardinier, qui ait jamais été…“ (Aus der Vorrede) In seiner Wohnung bot er der Öffentlichkeit eine Art Kuriositätenkabinett seiner Zeit mit erstaunlichen Maschinen und Gegenständen der Naturgeschichte und besonderen numismatischen Objekten zur Besichtigung an. Am Ende seines Lebens zog er sich nach Pont-Audemer zurück, wo er am 30. Dezember 1721 starb. Vgl. Alden/L. 715/179; Caillet 10982; Hunt II, 410; Sabin 17988; Dorbon-Ainé, 5037; Nissen, BBI 2037n; Brunet, V, 1061; Graesse, VII, 251.
Beschreibung: Schweinsledereinband der Zeit mit reichgeprägter Rückenvergoldung und 5 Bändern. Format/ Einband: 16 x 10,5 cm, dreiseitigem Rotschnitt, Frontispiz mit gestochenem Titelkupfer, 288 Seiten und 11 (von 15) eingebundenen Tafelkupfern nach Seiten 40, 52, 54, (102 fehlt), 106, 110, 130, (142 fehlt), (182 fehlt), 186, 224, 230, (234 fehlt), 264, 280. Papier nahezu ohne Flecken. Sehr gut erhaltenes Exemplar.
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