Warning: Undefined array key "HTTP_REFERER" in /www/htdocs/w0205385/bundesakademieverlag.de/module/BAV/BAVAArtikelDetail.class.php on line 85

Deprecated: parse_url(): Passing null to parameter #1 ($url) of type string is deprecated in /www/htdocs/w0205385/bundesakademieverlag.de/module/BAV/BAVAArtikelDetail.class.php on line 85

Warning: Undefined array key "host" in /www/htdocs/w0205385/bundesakademieverlag.de/module/BAV/BAVAArtikelDetail.class.php on line 86
Bundes-Akademie-Verlag

Hessen, Heinrich

Teutscher Gärtner/ Das ist/ Eine gründliche Vorstellung/ Wie nach nothwendiger zubereitung des erdreichs unter unserm teutschen climate/ Ein Lust- Küchen- und Baum-Garten füglich anzurichten; und darinnen allerhand/ so wohl fremde/ als einheimische Blumen/ Kräuter/ Gewächse und Bäume zu erziehen/ zu warten und zu vermehren sind/ Aus eigener langwieriger Erfahrung zusammen getragen/ mit raren anmerckungen und verschiedenen kupffern versehen und in vier bücher abgetheilet. (Erstausgabe dieses frühen deutschen Gartenbuches/ 4 Bücher in einem Band mit einem Kupferfrontispiz und einem Holzschnitt-Titel in rot, 2 Titelkupfern und 6 ganzseitigen Tafelkupfern mit 54 Abbildungen/ Pergamenteinband aus originaler Zeit mit 5 Bändern im Rücken und 1 inventarischen Klebeetikette) (First edition of this early german gardenbook/ 4 parts in 1 volume with 1 engraved frontispiece and 1 redcouloured woodcut-titel, 2 titels engraved and 6 engraved plates on full page with 54 figures/ complet parchment binding in contemporary style with 5 raised bands and a inventory label adhesive on spine) (Première édition de cette livre assez tôt dans les matières du jardinage allemand/ 4 pièces in 1 tôme avec 1 frontispice gravé et 1 titre en rouge gravé en bois, 2 titre gravés et 6 planches gravés en grand format avec 54 figures/ reliure de l’époque pleinement en parchemin, le dos à 5 nerfs orné et avec étiquette adhésive d‘inventaire)

Leipzig, Bey Thomas Fritchen, 1710

Bemerkungen: Wichtiges, frühes deutsches Werk über die höfische Gartenkultur mit an Volckamers „Nürnbergische Hesperides“ erinnernder Darstellung der Orangeriekultur zu den „Spanischen, Italianischen und Africanischen Baumgewächsen“ und den „Indianischen Gewächsen“. Das vorangestellte große Kupferfrontispiz zeigt ein Lustschloss mit Wasser- und Pflanzenausstattung wie auch sinnhaft in die Szenerie eingebettete Figurenallegorien. More pictures and informations available by website Antiquariat Schloss Ahlhausen. Hellmann 2017, 62ff. Wimmer 2003, 19, 154ff.

Beschreibung: 4 Bücher mit Anhang und Register in einem Band, Format/ Einband: 35 x 22,5 cm; Pergamenteinband auf dicken Deckeln aufgezogen aus originaler Zeit mit 5 Bändern und handschriftl. Namensnennung des Autors in schwarz auf dem Rücken, dazu ein altes Klebeetikett mit Bibliotheksnummer (1345), 1 großes Frontispiz-Tafelkupfer (sw), 1 Holzschnitt-Titel (rot), 3 Vor- und 2 Nachsatzblätter, 1 S. Vorrede, 3 S. Inhaltsregister, 6 ganzsseitige Kupfertafeln (sw) mit jeweils 9 Pflanzen- oder Gartenszenenabbildungen, 1 Titelkupfer „Des ersten Buches“, dann der Inhalt mit insgesamt 487 Seiten (I. Buch: I. Theil S. 2 – 67; II. Theil S. 68 – 99; III. Theil S.100 – 116; IV. Theil S. 117 – 128) 1 Titelkupfer „Das ander Buch“ (II. Buch: Vorbericht des andern Buchs S. 2 – 6; I. – XLIV. Capitel S. 7 – 132) (III. Buch: I. – XXI. Capitel S. 134 – 211) (IV. Buch: I. Theil Vorbericht S. 212 – 214; I. – XVI. Capitel S. 214 – 255, II. Theil Vorbericht S. 255f.; I. – XVII. Capitel S. 256 – 318) (Anhang: I. – VI. Capitel S. 319 – 350; Addimenta S. 350f.; 9 S. Register). Mit vielen gotischen Initialen an den Kapitelanfängen. Der Einband ist an den Ecken leicht bestoßen und altersgemäß berieben mit kleineren Feuchtestellen und kleineren Flecken Das Papier ist durchgehend weiß mit nur minimalen Wasserflecken und der zeitgemäßen Einbräunung der Druckstöcke; nur sehr wenige kleinste Ausbrüche/ Einrisse und Papierverfaltungen an den Seitenrändern, z.B. Seite 2 des Inhaltsregisters und an den Seiten 166, 170, 200, 294. Paginationsfehler des Druckers auf Seite 19. Titel und letztes Vorsatzblatt mit 3 kleinen Besitzervermerken. Ein museales Exemplar in sehr altem Pergamenteinband.

Schon der Name dieses frühen deutschen Gartenbaufachmanns, der den Lustgärten des Grafen von Nassau und des Kurfürsten von Mainz „vorstand“, gibt Rätsel auf. Nicht nur weil sein Name in der bibliographischen Literatur wegen des Buchtitels meist zwischen dem Genitiv („Hessens“) oder dem Nominativ („Hesse“) gedeutet wird (dabei nennen die Titelseiten zum 1. und zum 2. Buch den Namen klar nominativ als „Heinrich Hessen“), sondern weil seine Erstpublikation von 1690, die „Neue Garten-Lust“, als (weiteren) Autoren einen pseudonymen „Theodor Phytologus“ nennt. Erschien dann die „Neue Garten-Lust“ in den bekannten weiteren Auflagen 1696, 1703, 1706, 1714 und 1742, so stellte Heinrich Hessen sein eigentlich erstes eigenes Hauptwerk zur höfischen Gartenkultur, „Teutscher Gärtner“ in 4 Büchern, mit der Erstauflage 1710 daneben. Dieses erschien dann 1724 in der 2. und 1740 in der 3. Auflage. Warum er publikatorisch so vorging, spricht die Vorrede kurz an: „Und weil er in der vorrede/ die man bey seinem manuscripto gefunden/ sich allerhand harter expressionen gegen die vor etlichen jahren unter seinem namen heraus gekommene neue Garten-Lust gebrauchet/ und sie wegen verschiedener verfälschten anmerckungen und veränderungen vor seine arbeit nicht erkennen wollen/ so hat man um glimpffs willen/ solche hieher zu setzen bedencken getragen. Sonst kann man jederman versichern/ daß in gegenwärtiges werck nichts gedruckt worden, als was in des Autoris eigenhändigen manuscripto befindlich gewesen.“ Beide Werke haben große Parallelen, jedoch auch deutliche Unterschiede. Vergleicht man beide Werke, so entsteht der Eindruck, dass die „Neue Garten-Lust“ mehr dem populären und der „Teutsche Gärtner“ eher dem höfischen Publikum zugedacht sein könnte. Erstere ist im Format kleiner mit 10 Tafelkupfern, letztere bei den bildlichen 54 Darstellungen von Gewächsen fachlich viel umfassender. Auch werden in der bibliographischen Forschung immer wieder Entdeckungen kundgetan, dass auf die „Neue Garten-Lust“ in unklarer Weise Werke der französischen Gartenkunst eingewirkt haben sollen. Manche nennen neben Hessen und Phytologus sogar als dritten Autoren den berühmten Jean Baptist de la Quintinie oder auch den Louis Liger für den späteren 3. Teil, was bedeuten würde, dass die „Neue Garten-Lust“ aus französischen Werken unannotiert abgeschrieben haben kann – später, vielleicht aber auch schon früher? Es war die Zeit, in der an vielen europäischen Königs-, Fürsten-, Bischofs- und Adelshöfen die Kunst des Lust-Gartens mit immer aufwendiger gestalteten Gärten und Orangerien, nach Möglichkeit voll der exotischsten Gewächse samt deren Früchte, aufkam und das erste Schrifttum zu dieser Kunst war seit ihren Anfängen schon eine begehrte Ware. Heinrich Hessen war da einer der ersten in Deutschland. Unklarheiten über seine Auctoritas auf diesem Gebiet hat sein „Teutscher Gärtner“ nicht (mehr), denn hier stellt sich Heinrich Hessen wohl nur als er selbst und einziger Autor vor: „Dat semen flores, dat Horticultura colores“ – so steht es auf dem Banner des Kupferstichs zum Titelblatt des ersten Buches im Werk direkt unter seinem vollen Namen „Heinrich Hessen“. Auffällig ist, dass in dieser ersten Ausgabe des „Teutschen Gärtners“ das erste Buch eine andere Kapitelstrukturierung abbildet als es die drei weiteren Bücher tun und dass alle vier Bücher nur das zweite bis vierte Buch mit dem Anhang durchgehend paginieren. Das erste Buch ist separat paginiert. Die zweite Ausgabe von 1724 hat diese Abweichungen zwischen den Büchern in der Kapitelzählung und der Pagination nicht und kommt bei deutlicher Vermehrung des Inhalts schon auf durchgehend paginierte 771 Seiten. Die „Neue Garten-Lust“ tut zur Person des Heinrich Hesse kund, dass er um 1650 im Hessischen geboren ist und schon in jungen Jahren als Geselle im Hofgarten von Schloss Gottorf lernte. Auch lassen seine Ausführungen vermuten, dass er viele Hofgärten seiner Zeit besucht und inspiziert habe. Es kann gut sein, dass die 54 Abbildungen, die auf den direkt im Anschluss an das Inhaltsregister absichtlich den 4 Büchern des Werks vorangestellten 6 Kupfertafeln viele der im Werk behandelten exotischen Gewächse stechen (und die blühende Aloe vera ist nicht dabei), auf Handzeichnungen von Heinrich Hessen zurückgehen, die er bei seinen vielen Besuchen in den europäischen Hofgärten angefertigt haben kann. Keine Kupfertafel und auch nicht das große Frontispiz signiert den Kupferstecher. Auf einer Tafel aus der „neuen Garten-Lust“ findet sich als Stecher der Johann Christoph Boecklin, der aber schon 1709 in Leipzig verstarb. Ein Verdienst wird Heinrich Hessen in der Literatur auch dafür zugesprochen, dass er viele lateinische Pflanzennamen der exotischen Gewächse als erster ins Deutsche übertragen haben soll.

BNr. 073

Preis: 1450,00 Euro, zzgl. gesetzlicher MwSt., zzgl. Versandkosten

bild_01.jpg bild_02.jpg bild_03.jpg bild_04.jpg bild_05.jpg bild_06.jpg bild_07.jpg bild_08.jpg bild_09.jpg bild_10.jpg bild_11.jpg bild_12.jpg

<Detailbild>

Zurück

© 2024 bundesakademieverlag GbR
Verlag: Impressum - Datenschutz - AGB - Versandkosten
Antiquariat: AGB - Versandkosten